„Neben den Energieeinsparmöglichkeiten bei Haushaltsgeräten hat die Politik inzwischen auch das schlafende Potenzial bei Heizungsanlagen erkannt und vor einigen Jahren die Einführung eines Energie-Effizienzlabels beschlossen“, so Dr. Tim Schmidla, Experte im Bereich „Wärme und Gebäude“ der EnergieAgentur.NRW. Gemäß den EU-Vorgaben zur Verbrauchskennzeichnung gelten seit 2015 für Wärmeerzeuger, Warmwasserbereiter, -speicher und Verbundanlagen entsprechende Labelanforderungen, wodurch eine bessere Information und Motivation der Hausbesitzer angestrebt wird. Wie (in)effizient die eigene Heizung arbeitet, zeigt das Label für bestehende Heizkessel auf einer Skala von grün bis rot. Das Label ist bereits aus anderen Bereichen, wie der „Weißen Ware“ oder der „Konsumelektronik“ hinreichend bekannt und die Einteilung in Effizienzklassen somit nichts Neues. Das Label gibt jedoch keinen Aufschluss über die tatsächlichen Betriebskosten der Heizung, da im Gegensatz zur Kennzeichnung von Haushaltsgeräten hierbei unter anderem unterschiedliche Energieträger berücksichtigt werden müssen.
Schon seit 2016 werden Energielabel für viele neue und einige ältere Heizungen verpflichtend vergeben und angebracht. Seit 2019 müssen beispielsweise alle Heizungen, die vor 1996 eingebaut wurden, gekennzeichnet werden. Um das „Labeling“ selbst kümmern sich die Bezirksschornsteinfeger im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung der Heizungsanlage – die anfallenden Kosten dafür trägt der Bund.
Das Label soll einerseits mehr Transparenz und Vergleichbarkeit für den Kauf und Betrieb einer Heizungsanlage bieten und die Energieeffizienz als wichtiges Entscheidungskriterium etablieren. Andererseits hofft die Politik, so Herstellern einen stärkeren Anreiz zur Entwicklung besonders effizienter Geräte zu geben und diese zu vermarkten.
Der Experte der EnergieAgentur.NRW rät dazu, rechtzeitig die Anschaffung einer neuen Heizung zu planen, damit Hektik vermieden wird, wenn die alte Heizung unerwartet abgängig ist. Dann kann man sich auch ausführlich über sparsame Lösungen informieren. Da vor allem alte Heizgeräte meist ineffizient arbeiten, unnötige Betriebskosten verursachen und das Klima belasten, lohnt sich ein Tausch der Heizung im Übrigen oftmals bereits wesentlich früher. „Gebäudeeigentümer sollten grundsätzlich bei einem Heizungstausch auf Geräte mit den Stufen A+, A++ und A+++ umzusteigen, da diese besonders effiziente Techniken und erneuerbare Energien nutzen“, so Schmidla.
Da ein Heizungstausch nicht umsonst zu haben ist, bieten unter anderem das Land NRW und der Bund Förderungen an. Informationen zu den unterschiedlichen Programmen, sowie zu geförderten Energieberatungsangeboten unter: www.energieagentur.nrw/foerdernavi
mit freundlicher Unterstützung von Gebäude Energie Berater